Mit Offenheit unsere Stadt gemeinsam gestalten
Wie soll unsere Stadt in Zukunft aussehen? Und in welcher Form können sich alle Bürgerinnen und Bürger an einem solchen Entwicklungsprozess beteiligen? Damit befassen sich zwei städtische Projekte, an denen wir mit unserem Bürgerbeteiligungsprojekt des ASB Wohnzentrums teilnehmen.
Ein weiterer Prozess für unsere Beteiligung und wie sich abzeichnet, einer, der exemplarisch für gelingende Bürgerbeteiligung auf kommunaler Verwaltungsebene werden kann, begann im April 2023 mit der ersten Zukunftswerkstatt des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes, kurz INSEK. Der zweite Teil folgte dann Ende Juni vor dem Neuen Technischen Rathaus. In dieser Veranstaltung wurden u.a. die aktuellen Zwischenergebnisse des Konzeptionsprozesses präsentiert - so auch deren Querschnittsthemen, die ein Denken für Vielfalt nicht unmittelbar widerspiegelten. In einem offenen Gespräch mit Verantwortlichen des Stadtplanungsamtes brachten wir unser Anliegen vor, dass in jedem Entwicklungs- und Entscheidungsverfahren auch für die Bürger*innen mitgedacht werden muss, die durch eine Mobilitäts- oder/und Wahrnehmungseinschränkung besondere Voraussetzungen benötigen, um sich weitestgehend selbstständig und sicher im öffentlichen Raum bewegen und ihn erleben zu können.
Ebenfalls beteiligt waren – und sind – wir am Projekt „Rahmenplan Innenstadt“ der Stadtverwaltung Chemnitz.
Wie sieht die Innenstadt von morgen aus? Dieser Frage will sich die Stadtverwaltung zusammen mit der Stadtgesellschaft im Prozess „Rahmenplan Innenstadt“ stellen und bis Ende 2024 ein Strategiekonzept entwickeln, das wesentliche Handlungsbausteine für eine nachhaltige Belebung und krisenfeste Stärkung der Innenstadt aufzeigt. Aus diesem Leitfaden sollen dann bis Ende 2024 konkrete Projekte und städtebauliche Maßnahmen für die Umsetzung abgeleitet werden. Nach Fertigstellung des Rahmenplans und Beschluss durch den Stadtrat, voraussichtlich im zweiten Quartal 2025, soll das Konzept der Wegweiser für die nächsten Jahre sein. Die Erstellung des Rahmenplans wird vom Stadtplanungsamt gemeinsam mit dem Geschäftsbereich Wirtschaft koordiniert und in einem dialogorientierten Prozess mit den Fachämtern der Verwaltung, der Stadtgesellschaft und Schlüsselakteuren wie Eigentümern, Kulturschaffenden, Gewerbetreibenden und Akteuren entwickelt werden.
Zu diesem Personenkreis gehören auch wir, weshalb wir am 4. Dezember an der Auftaktveranstaltung teilnahmen. Dort wurde zunächst die Frage gestellt, an welchen Orten in der Innenstadt man sich gern trifft und aufhält. Die Antworten waren deutlich: So gehören dazu u.a. etwa „grüne Orte“, wie Parkanlagen oder entlang der Chemnitz, Orte an denen Kultur stattfindet, die ästhetisch gestaltet oder die belebt sind. Daraus wurde die Frage abgeleitet, was die Innenstadt braucht, um die erste Adresse der Stadt zu sein, auch über Feste und Feiern hinaus, welche Mobilitäts- und Freiraumangebote fehlen. Darüber wurde in der Runde rege diskutiert und auch die ersten Ideen für Veränderungen wurden bereits formuliert. Einig war man sich zu dem Punkt, dass Bedarfe von Menschen mit Behinderung bei allem vom Grunde her mitgedacht werden müssen.
Wir sind gespannt auf die Ergebnisse dieses Austausches und freuen uns schon auf einen weiteren gemeinsamen Gestaltungsprozess. Dieser Bürgerdialog ist beispielhaft dafür, wie sich Menschen in ihrer Vielfalt gemeinsam auf den Weg machen, um unsere Stadt so zu gestalten, dass sie ein Ort für alle werden kann. Was wir dazu brauchen, ist eine offene und vertrauensvolle, dem anderen zugewandte Haltung.
Weitere Informationen zum INSEK und dem Rahmenplan Innenstadt finden Sie auch auf der Webseite der Stadt Chemnitz unter den folgenden beiden Links: