Baustellensommer im ASB Wohnzentrum
Im Juli und August 2025 waren junge Handwerksgesell:innen in Chemnitz zu Gast. Gemeinsam mit Bewohner:innen des ASB-Wohnzentrums gestalteten sie Bauwerke und erkundeten im Rahmen eines Perspektivwechsels die Stadt aus der Sicht von Menschen mit Behinderungen.
Im Juli und August 2025 waren junge Handwerksgesell:innen im Rahmen eines Kulturhauptstadtprojektes in Chemnitz zu Gast. Während ihres Aufenthalts entstanden mehrere kleine Bauwerke, und baufällige Strukturen wurden saniert. Gemeinsam mit Menschen, die im ASB-Wohnzentrum leben und arbeiten, bauten die Teilnehmenden unter anderem eine Pergola und ein kleines Gerätehaus im Rahmen des Baustellensommers.
Parallel dazu begaben sich die Wandergesellen auf eine besondere Erkundungstour: Sie wollten erleben, wie sich der Alltag von Menschen mit Behinderungen anfühlt – im Rollstuhl, mit eingeschränktem Sehen oder mit Hörbeeinträchtigungen.
Die Erfahrungen hinterließen bleibende Eindrücke. Besonders das Unterwegssein im Rollstuhl wurde als lehrreich und herausfordernd beschrieben: Bordsteine, Unebenheiten und kleine Hindernisse machten Barrieren unmittelbar spürbar. Auch die Simulationen von Seh- und Hörbeeinträchtigungen eröffneten neue Wahrnehmungen und verdeutlichten, wie sehr die Gestaltung des Stadtraums die Teilhabe beeinflusst.
Fast alle Teilnehmenden berichteten von einem veränderten Blick auf die Lebenswelt von Menschen mit Behinderungen. Die Offenheit und persönlichen Berichte von Lars und Katrin Geithner gaben den Erlebnissen zusätzliche Tiefe und verbanden die Eindrücke mit gelebter Realität.
Die Resonanz war eindeutig: Der Perspektivwechsel wurde als bereichernd und bewusstseinsverändernd empfunden. Für die Wandergesellen war es eine Erfahrung, die weit über den Tag hinauswirkt – und zeigt, wie wichtig Begegnung und Empathie für eine inklusive Gesellschaft sind.